"Plan 58", das Konzept der Instrumentals

Wir hatten schon sehr früh angefangen, Freestylesessions aufzunehmen. Es gab in den Anfängen Sessions mit Wasi, Jan und Dennis (!), Immo und Ferris, Chi-z, Rio-Lobo. Damals hatten wir noch die idee, die Sessions auf einen , vom Computer aus, laufenden Beat aufzunehmen und die Sachen dann später zusammenzuschneiden und zum Beats zu syncronisieren und abzumischen. Wir haben aber sehr schnell herausgefunden, daß es so viel zu umständlich gewesen wäre und der DeeJay nicht wirklich eingebunden gewesen wäre. Als die Pläne für die Platte immer konkreter wurden und es nicht mehr darum ging, durch die Freestyle-Platte aus dem alten Plattenvertrag, in dem wir festsaßen, herauszukommen, hatten wir die Idee, die dafür bestimmten Instrumentale auf Vinyl pressen zu lassen.

Die Instrumentale wurden abgemischt, gemastert und dann zum Presswerk geschickt. Es war gar nicht so einfach, dem Presswerk verständlich zu machen, daß wir erst mal nur die Testpressungen brauchten und dann ca. ein halbes Jahr später die Platte richtig und in höherer Auflage pressen lassen würden.
So konnten wir dann mit Vinyl unsere Sessions durchziehen. Aufgenommen haben wir damals noch auf 8-Spur Digitalband. 2 Spuren DJ, 2 Spuren Mics, die unter den MCs herumgereicht wurden. Die Bänder waren immer ne Stunde lang. So konnten wir Sessions bis zu zwei Stunden mit einem Band durchziehen (2 mal 4 Spuren) . Die MCs haben sich am Anfang des Freestylemeetings ein Instrumental ausgesucht, welches dann über die komplette Session von Expli hin und hergecuttet, gebreakt und gejuggled wurde.Später haben wir die Sessions dann nochmal durchgehört und schonmal vorausgewählt. Die besten parts haben wir dann genommen und in den Computer überspielt. Die Parts der beteiligten MCs haben wir dann so ineinander verschachtelt , daß es am Ende auch einigermaßen zusammengepasst hat. Teilweise kamen recht nette Sachen heraus, wie zum Beispiel der Part von Holunder, der David ausschimpft, weil er einen viel zu langen part gefreestylet hat, wo doch kurze Parts ausgemacht waren. Allerdings muß man dazu sagen, daß wir nicht allzuviel geschnitten haben. Wir haben immer darauf geachtet, daß die Rapparts der einzelnen MCs zusammenhingen. Ansonsten wäre der Freestyle-Geist auf jeden Fall verloren gegangen und wir würden heute noch daran herumschneiden.

Plan 58 war wohl ein einmaliges Projekt, was sich so höchstwahrscheinlich nicht wiederholen wird. Zumindest nicht von unserer Seite aus. Auf jeden Fall nicht als Tonträger. Vielleicht werden wir auf dieser Seite hin und wieder mal ein paar kleine Parts, die nicht auf der Platte zu hören sind zum downloaden anbieten. Es ist wirklich noch viel hörenswertes Material vorhanden. Also haltet die Augen offen.

Peace,

Glam


Produziert von Glammerlicious for M-Con Productions 2000. Aufgenommen und gemischt
@58beats Studio München von Glammerlicious. Gemastert von Tom Krüger @ nosé Studio b Stuttgart.
Photos: Andreas Hosch www.folio-id.com.
Art direction: Christian "Silk" Hundertmark@Designliga.de

Erschienen auf Deck8 2000